Er ist ein Lebacher Urgestein und aus der Geschichte seiner Heimatstadt Lebach nicht wegzudenken: Albert „Ali“ Wagner.
Im vergangenen August feierte er seinen 90. Geburtstag, nun wurde ihm das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
„Ali Wagner hat den Sport im Saarland nachhaltig geprägt und sich auf vielfältige Weise ehrenamtlich für die Gesellschaft, das Gemeinwohl und seine Heimatstadt Lebach eingesetzt,“ erläuterte der saarländische Innenminister Reinhold Jost in seiner Laudatio. Wagner trat 1993 die Nachfolge des langjährigen Präsidenten des Landessportverbandes (LSVS), Hermann Neuberger, an. Er brachte den Sportverband wieder in ruhigeres Fahrwasser und vor allem entscheidend voran. Unter der Aufsicht des Diplombauingenieurs aus Lebach wurden zahlreiche Projekte realisiert. So gilt Ali Wagner als Sanierer und „Baumeister“ der Sportschule. Zu seinen größten Leistungen zählt u.a. die Sicherung des Olympiastützpunktes Saar sowie der Bau der Leichtathletik- und der nach ihm benannten Schwimmhalle. Bei seiner Amtsübergabe im Jahr 2002 stand der LSVS schuldenfrei da, obwohl etliche große Bauprojekte realisiert wurden. 2011 erhielt er dafür vom LSVS den „Sonderpreis für herausragende Leistungen“. Die Ehrenmedaille der Stadt Lebach wurde Ali Wagner bereits 1989 verliehen.
Von 1993 bis 2002 war Wagner auch Vorsitzender des Saarländischen Fußballverbandes, wurde später zum Ehrenpräsidenten ernannt.
Als Mitbegründer des „Stadtverbandes für Leibesübungen“ fungierte er viele Jahre als 1. Vorsitzender bzw. stellvertretender Vorsitzender. Seit 1967 bringt er sich außerdem ehrenamtlich bei seinem Heimatfußballverein FV Lebach ein.
Neben seinem sportlichen Engagement zeichnet sich Ali Wagner durch seinen herausragenden Einsatz für die Gesellschaft aus. So zählte er 1987 zu den Mitbegründern des Lions-Clubs Lebach und wurde dessen erster Präsident. Außerdem war er an der Gründung des Historischen Vereins maßgeblich beteiligt und legte in diesem Zusammenhang den Grundstock für das heute sehr umfangreiche Bibliotheksarchiv.
Außergewöhnlichen Einsatz zeigte er in den 90er Jahren, als Hochwasser das in den Kellern des Lebacher Rathauses untergebrachte Stadtarchiv verwüstete. Er rettete viele bereits verloren geglaubte amtliche Unterlagen und Dokumente sowie einzigartige historische Nachweise. Von 2008 bis 2011 sicherte er in akribischer Feinarbeit und unzähligen Arbeitsstunden tausende Schriftstücke.
Kommunalpolitisch engagierte sich Wagner zunächst im Gemeinderat und später im Lebacher Stadtrat für die CDU, unter anderem auch als Erster Beigeordneter. Er war maßgeblich daran beteiligt, dass sich die Gemeinde Lebach ab dem 1. Juni 1977 „Stadt“ nennen durfte. Von 1974 bis 1984 war Wagner außerdem „ständiger Vertreter“ (heute Staatssekretär) des damaligen Ministers im Umwelt- und Bauministerium des Saarlandes.
Bürgermeister Klauspeter Brill beton: „Was Ali Wagner für Lebach geleistet hat, kann gar nicht hoch genug bewertet werden. Durch seine Tätigkeit auf Landesebene im damaligen Ministerium für Umwelt, Bauwesen und Raumordnung, als Mitglied der Sportplanungskommission und zeitgleich als Mitglied des Gemeinde- und Stadtrates Lebach, hat Ali Wagner dafür gesorgt, dass Lebach zu den Kommunen zählte, die vorzüglich mit Sportstätten ausgestattet wurden.“ Brill weiter: „Die Rettung unseres Stadtarchivs brachte ihm weit über die Grenzen Lebachs hinaus Anerkennung. Wer Ali Wagner kennt, weiß, dass er all das aus voller Überzeugung und mit großer Begeisterung getan hat. Ich selbst schätze ihn als einen außergewöhnlichen Menschen, der über ein enormes Wissen verfügt. Dieses Wissen vermittelte er seinen Zuhörern in Redebeiträgen oder Festvorträgen immer wieder amüsant durch viele lebendige Beispiele. Ich bedankte mich persönlich und im Namen der Stadt herzlich für sein einzigartiges Engagement. Es gibt wohl kaum Menschen, die diese Auszeichnung mehr verdient haben als Ali Wagner.“