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Nicht "gefährlicher" als andere Städte

Häufigkeitszahl der Straftaten
keineswegs beunruhigend

In der Kriminalstatistik für das Jahr 2022 sieht es auf den ersten Blick so aus, als ob Lebach bei der Häufigkeitszahl der Straftaten den Spitzenplatz unter den saarländischen Kommunen einnimmt. Aber ist Lebach wirklich so „gefährlich“ wie es in einigen Medien dargestellt wird? Keineswegs! Denn betrachtet man die Zahlen differenziert und objektiv, lässt sich dieser Eindruck eindeutig widerlegen.

 

Insgesamt registrierte die Polizei im Saarland 68.139 Straftaten (2021: 58.651 Straftaten; 2020: 68.400 Straftaten; 2019: 74.720 Straftaten). Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem merklichen Anstieg von 16,2 Prozent (9.488 Fälle), bewegt sich aber deutlich unter dem Niveau, das vor der Corona-Pandemie festzustellen war.

Diesen Trend bestätigt auch der Leiter der Polizeiinspektion Lebach, Bernd Stöhr, im Gespräch mit Bürgermeister Klauspeter Brill.

Im Vergleich zum Corona-Jahr 2021 sind beispielsweise die Rohheitsdelikte (Körperverletzung, Raub etc.) in Lebach um 86 Fälle angestiegen. Auch die Zahl der Ladendiebstähle ist nach den Lockdown-Jahren wieder angestiegen. Die Zahl der Wohnungseinbrüche blieb mit 23 Fällen im gesamten Stadtgebiet gleich. Im Bereich der Jugendkriminalität sind die Straftaten nach einem „wilden Jahr“ 2021 in 2022 sogar deutlich rückläufig. „Das hat auch damit zu tun, dass wir mit verstärkten Kontrollen und Präventionsarbeit ganz gezielt an dieses Problem herangegangen sind“, erklärt Bernd Stöhr. Wie anderenorts werden zudem immer wieder Straftaten zum Nachteil älterer Menschen (Enkeltrick & Co.) verübt. Diese häufen sich im Jahresverlauf meist wellenartig.

Während die Aufklärungsquote im Landesdurchschnitt bei 59,8 Prozent liegt (Steigerung um 0,5 Prozentpunkte im Vergleich zu 2021) und im Kreis Saarlouis bei insgesamt 64,4 Prozent, steht für Lebach eine sehr gute Quote von 67 Prozent (+ 7 Prozent) zu Buche. Bei dieser Quote sind im Übrigen die Fälle wegen unerlaubter Einreise herausgerechnet. In diesem Bereich bedarf es nicht wirklich einer Aufklärung. Die „Tat“ kann immer unmittelbar dem „Täter“ zugeordnet werden, weil der Asylsuchende durch seine illegale Einreise quasi automatisch eine Straftat begeht.

Bürgermeister Klauspeter Brill bringt es auf den Punkt: „Jahr für Jahr wird die Lebacher Bevölkerung durch die Veröffentlichung der landesweiten Polizeilichen Kriminalstatistik verunsichert. Wir haben in Lebach nun einmal eine Sondersituation. Denn sobald sich ein Mensch im Ankerzentrum in Lebach registriert, wird seine unerlaubte Einreise – wo auch immer diese erfolgt ist - als Straftat registriert. Diese pro Jahr in der Regel mehrere tausend Vergehen fließen in die landesweite Kriminalstatistik ein und katapultieren Lebach beim Ranking der saarländischen Kommunen auf Platz 1. Rechnet man diese Zahlen, die es in sonst keiner Kommune überhaupt gibt, aus der Statistik heraus, halbiert sich die Gesamtzahl der Straftaten und Lebach rangiert auf Platz 6.“ Brill weiter: „Die vorgestellten, bereinigten Zahlen machen deutlich, dass Lebach keineswegs als gefährlich einzustufen ist und die Bevölkerung keinen Grund zur Sorge hat. Die Gefahr, in Lebach Opfer einer Straftat zu werden, ist keineswegs größer als in anderen saarländischen Städten.“

 

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