25 Kickertische standen vergangene Woche für zwei Tage in der Lebacher Großsporthalle. Drumherum Messestände von mehr als 50 Unternehmen. Auf der Bühne und ständig in der Halle unterwegs: Johannes Kirsch, Deutscher Meister im Tischfußball und Ideengeber des ‚Karriere-Kick‘. Er war eigens mit seinem Team aus Berlin angereist.
Die Idee ist innovativ und genial: Beim Karriere-Kick treten Schülerinnen und Schüler spielerisch mit potenziellen Arbeitgebern in Kontakt und begegnen ihnen am Kickertisch auf Augenhöhe.Wer sich in der speziell konzipierten Karriere-Kick-App registriert hatte, konnte zum einen gemeinsam mit Unternehmensvertretern Tischfußball spielen und sie so in lockerer Atmosphäre kennenlernen, und zum anderen bei den Unternehmen seiner Wahl einen persönlichen Beratungstermin an den Messeständen vereinbaren.
In jeder Spielrunde wurde den Schülern ein neuer Ausbilder zugelost. So kamen sie auch mit Unternehmen in Kontakt, die sie vielleicht nicht unbedingt als potenziellen Ausbildungsbetrieb „auf dem Schirm“ hatten. Nach dem gemeinsamen Spiel ließ sich dann ganz entspannt über Themen wie Ausbildung, Beruf und Karrierechancen plaudern.
Über die erwähnte App erhielten interessierte Schülerinnen und Schüler außerdem schon im Vorfeld einen Überblick über die teilnehmenden Unternehmen und deren offene Ausbildungs- und Praktikumsstellen. So konnten sie sich informieren und sich sogar direkt über die App bewerben. Die veröffentlichten Stellen der Unternehmen sind auch nach dem Karriere-Kick noch auf dem Job-Board abrufbar, so dass sich Interessierte jederzeit im Nachgang über Ausbildungsberufe und offene Stellen informieren können. So bleiben beide Seiten – wenn sie das möchten – nachhaltig in Kontakt.
Einige Schüler hatten bei der Ausbildungsmesse in der Großsporthalle auch ihren Lebenslauf mit dabei, ließen ihn vor Ort von Experten checken und nutzten die Gelegenheit, kostenlos professionelle Bewerbungsfotos von einem Fotografen anfertigen zu lassen.
Dass sich neben den einzelnen Unternehmen auch die IHK, die Handwerkskammer und die Arbeitsagentur präsentierten und Wirtschaftsminister Jürgen Barke die Veranstaltung persönlich eröffnete, unterstreicht den hohen Stellenwert des Events, das erstmals im Saarland stattfand.
Marco Schröder, Organisator und Geschäftsführer der Lebacher Marketing-Firma 3 Plus Solutions, war auch Tage nach dem Event noch geflasht: „Der immense Erfolg des ersten ‚Karriere-Kick‘ in Lebach hat uns überwältigt. Die Nachfrage seitens der Lehrer, Schüler und Unternehmen war enorm, und wir sind begeistert, wie reibungslos die Veranstaltung funktioniert hat.“ Und auch Hannes Kirsch hat sich sichtlich wohl gefühlt: „Der Karriere-Kick in Lebach war für mich und mein Team ein ganz besonderes Event. Dabei waren wir in einer der kleinsten Städte, in denen der Karriere-Kick bisher stattgefunden hat. Gleichzeitig durften wir einen ausverkauften Karriere-Kick erleben und damit das Engagement aus der gesamten Region erfahren. Bei allen Teilnehmern war eine immense Begeisterung und ein starkes Interesse an dem Konzept zu spüren. Dies zeigt uns deutlich, dass das Saarland genau auf solch eine Veranstaltung gewartet hat.“
Mit seiner lockeren Art hat Hannes Kirsch alle begeistert: die Unternehmensvertreter, die Schülerinnen und Schüler, die Lehrerinnen und Lehrer, die Verantwortlichen bei der Verwaltung und die geladenen Gäste. Die Veranstaltung, die von der Stadt, von 3 Plus Solutions und der Kivent GmbH von Hannes Kirsch durchgeführt wurde, war hochprofessionell durchorganisiert. Lebachs Bürgermeister Klauspeter Brill erklärt die Gründe, warum sich die Verwaltung für die Durchführung dieses Events entschieden hat: „Lebach ist Schulstadt und attraktiver Wirtschaftsstandort zugleich. Als Kommune können wir unseren Beitrag dazu leisten, Verantwortung für die Gesellschaft zu übernehmen und nachhaltig etwas zu bewegen. Denn der Karriere-Kick macht es möglich, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, die Wirtschaft zu stärken und jungen Menschen eine Perspektive zu bieten. Umso besser, wenn alle Beteiligten viele positive Erfahrungen mitnehmen und zudem noch jede Menge Spaß hatten.“
Er bedankt sich insbesondere bei den Lehrerinnen und Lehrern, die ihren Schülern die Möglichkeit geboten haben, am Karriere-Kick teilzunehmen: „Dass sich über 600 Schülerinnen und Schüler angemeldet haben, war nicht zuletzt der Verdienst von Schulleitern und engagiertem Lehrpersonal, die ihre Schüler nach unseren Informationsveranstaltungen zur Teilnahme motiviert haben“. Überaus interessant war auch das Unternehmensnetzwerk. So waren in Lebach kleinere, lokal-tätige Firmen, aber auch internationale Großunternehmen am Start. Wie gut das Konzept bei ihnen allen angekommen ist, bestätigt die Tatsache, dass die meisten Unternehmen auch 2024 mit dabei sein wollen, wenn es am 6. November wieder heißt ‚Karriere-Kick in Lebach‘.