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50 Jahre Garnisonsstadt Lebach

Einmarsch in die Kaserne jährte sich am 14. April 2011 50 Jahre Garnisonsstadt Lebach

14. April 1961 - ein Freitag. Nachmittags ist ganz Lebach auf den Beinen, um die Soldaten des Fallschirmjägerbataillons 261 zu begrüßen, die von der Tholeyer Straße aus die Marktstraße hinunter über die Theel bis auf den Bitscher Platz marschieren. Pardon - den Bahnhofsvorplatz, denn an die jetzige Bezeichnung denkt an diesem Tag noch lange niemand. Dort wird die Truppenparade abgenommen durch den damaligen Lebacher Bürgermeister Riehm und den Landrat Riotte.

Danach marschieren die Soldaten geschlossen in die Graf-Haeseler-Kaserne. Wieder Pardon: Auch sie wurde erst später, nämlich am 9. Dezember 1966, nach dem Lebach-Förderer Generalfeldmarschall Gottlieb Ferdinand Graf von Haeseler benannt.

Weil das Bataillon aus Sigmaringen nach Lebach verlegt worden war, gab es dort kaum Saarländer, und dem entsprechend unbekannt waren den Soldaten Land und Leute. So hatten einige die Vorstellung, dass es sich bei Lebach um einen Ort in Frankreich handele, andere erzählten von Lebach und dem Saarland als einer vergleichsweise „flachen“ Gegend. Letzteres nahmen die Soldaten erfreut auf, denn die damals recht ausschweifenden Fußmärsche  im bergigen Umland von Sigmaringen am Rande des Schwarzwaldes waren beschwerlich. Zum Leidwesen der Soldaten sollte sich herausstellen, dass auch das Saarland beileibe nicht so flach ist, wie es geschildert worden war.

Unterhält man sich heute mit „Soldaten der ersten Stunde“, dann sind ihre Erinnerungen der ersten Eindrücke vom Saarland und von Lebach durchaus unterschiedlich. Aufgefallen war beispielsweise einem von ihnen, „dass es an allen Ecken und Enden Sandgruben gab“. Ein anderer wunderte sich über die Sprache. Als man durch Eppelborn fuhr, rief die Bezeichnung einer Kneipe namens „Batschkapp“, (die es übrigens immer noch gibt) gleichermaßen Unverständnis wie Belustigung hervor.  Ein Dritter verwunderte sich über die saarländische „Kleiderordnung“: Er hatte nie vorher gesehen, dass die Männer in der Kneipe zum Trainingsanzug die guten schwarzen Schuhe trugen.

Für einen unter ihnen allerdings war Lebach vertrautes Terrain: Norbert Schmidt hatte schon im zarten Alter von 18 Jahren sein Haus nur einen Steinwurf entfernt von der Kaserne gebaut. Als der in Trier stationierte Soldat erfuhr, dass die Lebacher Kaserne durch Fallschirmjäger bezogen werden sollte, stellte er erfolgreich einen Versetzungsantrag in seine Heimatstadt und wurde später als Sanitätsfeldwebel mit dem Aufbau des Sanitätszuges beauftragt.

Was allen damaligen und heutigen Soldaten gemein ist: die enge Verzahnung und teilweise tiefe Verwurzelung der Soldaten mit der Zivilbevölkerung, das damals schon gute Einvernehmen.

Der Festakt am 14. April in der Lebacher Stadthalle bildete den Auftakt der Jubiläumsfeierlichkeiten. Im Vorfeld der Lebacher Grünen Woche, nämlich am Donnerstag, dem 8. September, ist die Bevölkerung in das Stadion an der Dillinger Straße zu einer gemeinsamen Feier mit einem Großen Zapfenstreich, dem höchsten soldatischen Zeremoniell, eingeladen.

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