Die Energiewende verändert die Strukturen der Energiewirtschaft nachhaltig, und dezentrale Erzeugung wird dabei ein wichtiger Bestandteil der neuen Energiestruktur sein. Vor dem Hintergrund der künftigen Preissteigerungen ist es für Organisationen einer gewissen Größenordnung also durchaus prüfenswert, ob sich mittels eines kleinen Blockheizkraftwerkes eine Eigenversorgung mit Strom und Wärme wirtschaftlich rechnen lässt.
Ein Blockheizkraftwerk (BHKW) ist eine modular aufgebaute Anlage zur Gewinnung von Wärme und elektrischer Energie, die vorzugsweise am Ort des Wärmeverbrauches betrieben wird, aber auch Nutzwärme und Elektrizität in öffentliche Netze einspeisen kann. Sie setzt dazu das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung ein. Möglicherweise eine lohnende Investition für die Stadt Lebach, denn Rathaus und Hallenbad verbrauchen neben dem Wasser natürlich auch jede Menge an Strom und Wärme.
Mit der Untersuchung der Rentabilität eines kleinen Blockheizkraftwerkes hat die Stadt die FAMIS beauftragt - ein Tochterunternehmen der energis - das bereits seit einigen Jahren Vertragspartner der Stadt auf diesem Sektor ist. Als Ergebnis hat die FAMIS in einer Kosten- und Wirtschaftlichkeitsberechnung herausgearbeitet, dass sich ein solches Kraftwerk durchaus lohnend bauen und betreiben ließe.
Wesentlich für die Wirtschaftlichkeit einer BHKW-Anlage ist eine große jährliche Betriebsstundenzahl im hohen Lastbereich der Kraftmaschine. Dabei wird angestrebt, die Investitionen in die Anlage betriebswirtschaftlich durch die finanzielle Vergütung für abgegebene Strom- und Wärmemengen und / oder der Reduktion der dafür entstehenden Kosten auszugleichen.
Als Antrieb für den Stomerzeuger soll ein Gasmotor eingesetzt werden. Aufgrund der baulichen Situation bietet sich ein ursprünglich für Physiotherapie vorgesehener Raum im Erdgeschoss des Hallenbades an. Der hier erzeugte Strom soll vorzugsweise im Hallenbad und im Rathaus verbraucht werden; die Restmenge kann gegebenenfalls in weiteren Gemeinde-Immobilien genutzt werden.
Die FAMIS-Berechnung geht davon aus, dass der Bau einer solchen Anlage rund 128.000 Euro kosten würde. Die Einsparungen pro Jahr werden mit rund 18.000 Euro veranschlagt, so dass sich die Investition schon nach rund sieben Jahren amortisieren würde.