Seit dem vergangenen Jahr werden in Lebach gleich zwei landesweit einzigartige Pilotprojekte vorangetrieben, nämlich einerseits das städtische Projekt „Komfortabel älter werden - Lebacher Unternehmen bewegen“ (wir berichteten) und andererseits das Projekt „Minipreneure“ der SHS Foundation (Saarländer helfen Saarländern). Der französische Begriff „Minipreneur“ bedeutet dabei nichts anderes als „Kleinunternehmer“. Ideengeber und treibende Kraft hierbei ist Prof. Dr. Peter Hartz. Kurz geschildert, geht es bei den Minipreneuren darum, Langzeitarbeitslose auf ihrem Weg zur Selbständigkeit aktiv zu begleiten.
Nach ersten Gesprächen haben sich einige Gemeinsamkeiten herausgestellt. Neben möglichen Synergieeffekten im Bereich der Kommunikation nach Außen oder der gegenseitigen Empfehlungen können sich auch die angebotenen Dienstleistungen der ortsansässigen Unternehmer und der Minipreneure sinnvoll ergänzen. Für das Wechseln einer Glühbirne etwa wird man wohl kaum einen Elektroinstallateur beauftragen wollen, möglicherweise aber den „professionellen Schwiegersohn“, der sich als Minipreneur um kleine Arbeiten dieser Art kümmert. Der kann aber gleich ein ortsansässiges Unternehmen kontaktieren, wenn es dann doch nicht die Glühbirne ist, die zum Ausfall der Leuchte geführt hat.
Besonders interessant für die Stadt, aber auch und insbesondere für die ortsansässigen Unternehmen, ist die von den Minipreneuren in Auftrag gegebene „Sinus - Milieu - Studie“. Es handelt sich hierbei um eine Datenbank, mittels derer saarlandweit bis auf einzelne Straßenzüge heruntergebrochen ermittelt werden kann, wo und in welchem Umfang ein Bedarf für welche Produkte und Dienstleistungen besteht und entsprechende Zahlungsfähigkeit /-willigkeit vorhanden ist. Ein mächtiges Marketing-Instrument also, eigentlich zur Marktanalyse der Minipreneure gedacht, bieten diese nun auch den Lebacher Unternehmen äußerst kostengünstig an.
Die vielfältigen Möglichkeiten dieses Instruments präsentierten Prof. Dr. Hartz und Minipreneure-Geschäftsführerin Nicole Paschke vergangene Woche Teilnehmern des städtischen Pilotprojektes sowie dem Lebacher Bürgermeister Arno Schmidt im Minipreneure-Starterzentrum in der Lebacher Fußgängerzone. Die Teilnehmer zeigten sich beeindruckt von der Tiefe und der Fülle der Informationen, die diese Datenbank in sich birgt. Mehr als 300.000 Datensätze lassen Rückschlüsse nicht nur in Bezug auf Kaufkraft und potenziell nachgefragte Produkte und Dienstleistungen zu, sondern auch auf soziale Milieus mit entsprechenden Vorlieben und auch Risiken. Schon unmittelbar nach der Veranstaltung äußerten einige Teilnehmer ihr konkretes Interesse an spezifischen Daten für ihr Unternehmen. Wie Bürgermeister Arno Schmidt betonte, ist auch die Stadt selbst an Teilen dieser Datenbank interessiert,.
Weitere Infos zu den beiden Pilotprojekten finden Sie im Internet unter www.lebacher-unternehmen-bewegen.de sowie unter www.minipreneure.de. Auskünfte zur Sinus-Milieu-Studie erteilt Minipreneure-Geschäftsführerin Nicole Paschke, Tel. 0681/95449-40, eMail <link>info@minipreneure.de.