Liebe Leserin, lieber Leser,
erneut neigt sich ein Jahr dem Ende zu, das für Lebach voller Ereignisse war. Mit dem nachfolgenden Rückblick will ich Ihnen in komprimierter Form die wichtigsten dieser Ereignisse noch einmal in Erinnerung bringen.
Fast das ganze Jahr über konnte unser Stadtteil Niedersaubach sein 800jähriges Bestehen feiern. In einer ganzen Reihe verschiedenster Veranstaltungen feierten die Niedersaubacher in erster Linie sich und ihren Ort selbst, und das vollkommen zu Recht. Denn gerade die Aktivitäten rund um dieses Jubiläum zeigen mir immer wieder, wie wichtig und fruchtbar die Stärkung der örtlichen Gemeinschaft auch durch die Stadt ist.
Ebenfalls fast über das ganze Jahr hinweg zog sich die fast abgeschlossene Umstrukturierung unserer städtischen Organisationen. Nach der Formel „Aus drei mach eins“ werden nach der teilweisen Neubesetzung der Geschäftsführung der Stadtwerke, des Ver- und Entsorgungszweckverbandes sowie des Abfallzweckverbandes im Laufe des Jahres nun die Verwaltungen der drei Organisationen zusammengeführt. Dies bringt für die Zukunft einiges an Synergieeffekten und damit Kosteneinsparungen.
Einen großen Erfolg konnten wir für die Bürgerinnen und Bürger des gesamten Wirkungskreises des Bergbaus erringen. Denn die durch die Stadt finanzierte und gemeinsam mit unserem Anwalt Dr. Rolf Friedrichs initiierte Klage eines Falscheider Bürgers führte dazu, dass die betroffenen Haushalte für die erlittenen Erschütterungen eine Entschädigung erhalten. Lebach hat damit erneut Rechtsgeschichte geschrieben und nicht nur seinen Bürgerinnen und Bürgern, sondern auch denen der Nachbarkommunen, wenigstens eine kleine Gegenleistung für diese Erschütterungen von der RAG erstritten.
Beherrschend in Verwaltung und Gesellschaft war bis weit in die Jahresmitte hinein das Thema Bundeswehrstrukturreform, also das Hoffen und Bangen um den Erhalt unserer Soldaten in der Graf-Haeseler-Kaserne. Das Ergebnis kann für uns nicht wirklich befriedigend sein, aber immer noch weit besser als die – ursprünglich geplante – Schließung der Kaserne. Sehr schmerzlich ist die Tatsache, dass das älteste Fallschirmjägerbataillon Deutschlands, „unser“ Bataillon 261, in absehbarer Zeit aufgelöst wird. Tröstlich dagegen für uns die geplante Verlegung des Brigadestabes hier nach Lebach, ebenso die der Fernmeldekompanie des Eurocorps aus Sigmaringen sowie die des neu geschaffenen Karrierecenters der Bundeswehr.
Für viel Aufmerksamkeit haben in diesem Jahr auch die Aktivitäten des Saarlouiser Unternehmens inexio gesorgt, denn nach einiger Verzögerung sind kurz nach Jahresmitte die Stadtteile Aschbach und Gresaubach an das Glasfasernetz angeschlossen worden und verfügen seitdem über schnelles Internet. Weitere Stadtteile sollen folgen, wobei mittlerweile auch Alternativmöglichkeiten erörtert werden.
Vielfältige Baumaßnahmen sind in Angriff genommen worden bzw. konnten in diesem Jahr abgeschlossen werden. Die Neuverlegung der Kanalisation der Bundesstraße durch Thalexweiler und Aschbach beispielsweise konnte nach mehr als zwei Jahren Bauzeit abgeschlossen werden. Viel Arbeit und Geld steckt im gesetzlich vorgeschriebenen Ausbau unserer Kindertagesstätten, die künftig auch Krippenplätze vorhalten müssen. Erst kürzlich wurde die Kita Steinbach fertig und die neuen Räumlichkeiten eingeweiht. Der Umbau der Kitas Aschbach und Thalexweiler dauert derweil noch an. Deutlich sichtbare Fortschritte macht auch der Weiterbau der Saarbahn mit seiner letzten Teilstrecke von Heusweiler bis zu uns nach Lebach. Der Tunnel ist fertig, und auch die Schienen liegen bereits. In Kürze sind sie auch fertig eingeschottert. Die Arbeiten laufen planmäßig, so dass vielleicht schon zum Ende des kommenden Jahres, spätestens aber zum Beginn des übernächsten Jahres, diese Baumaßnahme abgeschlossen wird und die Saarbahn hier einfahren kann. Bis dahin wird auf jeden Fall auch der Umbau des Bitscher Platzes abgeschlossen sein. Auch hier laufen die Arbeiten zügig, und wenn die Winterwitterung uns keinen Strich durch die Rechnung macht, wird er sich vielleicht noch in der ersten Jahreshälfte in vollkommen neuem Glanz präsentieren.
Erfreulich für Lebach ist die Ansiedlung des Trialsportcenters Saar sowie des saarländischen Biathlon-Leistungszentrums auf dem Gelände der ehemaligen Standortschießanlage im Stadtteil Landsweiler.
Für notwendige Sanierungen in der Lebacher Fußgängerzone, der Marktstraße sowie der Pfarrgasse wurde das Sanierungsgebiet, das bisher nur den Bahnhofsbereich umfasste, entsprechend erweitert. Die Sanierungen können also nun gefördert werden, und um gerade die Innenstadt nach Möglichkeit zu beleben, wurde ein Zentrumsmanagement eingesetzt. Fachleute kümmern sich nun gemeinsam mit eingesessenen Geschäfts- und Immobilieninhabern um die Revitalisierung der Innenstadt.
Problematisch wurde zum Jahresende die drohende Überschuldung des städtischen Haushaltes. Sie hätte zu großen Einschränkungen geführt – nicht nur in der Verwaltung, sondern auch bei der Förderung der Vereine, der Kultur etc.. Gottlob ist es uns gelungen, durch eine nachträgliche Verlängerung der Abschreibungsfristen für die örtliche Straßen, Wege und Plätze das Eigenkapital zu erhöhen und uns damit zumindest für die beiden kommenden Jahre die städtische Selbstbestimmung zu erhalten.
Alles in allem hat sich Lebach auch in diesem Jahr wieder ein Stückchen weiter zu seinem Vorteil hin entwickelt, und darauf können wir alle stolz sein. Ich bedanke mich auch im Namen von Bürgermeister Arno Schmidt, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung sowie der ausgegründeten Organisationen, für Ihre Anregungen, Ihre konstruktive Kritik und Ihre Mitarbeit an diesem gemeinsamen Ziel. Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest und für das kommende Jahr vor allem Gesundheit, aber auch Glück, Zufriedenheit und Erfolg.
Ihr
Dr. Edwin Fries