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Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Energie im Gespräch“ haben die Stadt Lebach, die RAG Montan Immobilien und ihre Tochter montanWIND am 30. September ihre Pläne für den Bau von zwei Windparks in Lebach vorgestellt. Rund 80 Bürgerinnen und Bürger folgten der Einladung zu dieser Informations- und Diskussionsveranstaltung in die Lebacher Stadthalle. Die Windparks Gohlocher Wald und Lebach Nord (Bruchwald, Großer Spechenwald und Dörrenbacher Wald), die auf der Gemarkung der Stadt zur Energiewende vor Ort beitragen sollen, umfassen nach aktuellem Planungsstand 15 Windräder.
Im Mittelpunkt des Abends standen die Fragen der Bürgerinnen und Bürger zu Standortwahl sowie zu möglichen Beeinträchtigungen von Gesundheit und Natur, aber auch die der Rentabilität und der Bürgerteilhabe. Neben Rudolf Krumm, Repräsentant der RAG Montan Immobilien und gleichzeitig Geschäftsführer montanWIND, bezogen Astrid Klug, Leiterin der Abteilung Klimaschutz, Energie, Verkehr und Luftfahrt im Wirtschaftsministerium sowie Dr. Michael Brand, Geschäftsführer Institut für ZukunftsEnergieSysteme (IZES), Stellung.
„Wir haben versprochen, die Bürgerinnen und Bürger über den Stand der Planungen zu informieren und uns der Diskussion vor Ort zu stellen. Dieses Versprechen lösen wir mit dieser Veranstaltung ein. Wir möchten dazu beitragen, dass die Bevölkerung den großen Nutzen der Windenergie für das Saarland und die Region erkennt. Wir wollen die Bürger auch finanziell an unserem Investitionsprojekt „WindEnergieSaar“ beteiligen. Aktuell prüfen wir die Möglichkeit einer Beteiligung über eine Bürgerenergiegenossenschaft“, bekräftigte Rudolf Krumm. Unter der fachkundigen Moderation von Rupert Ahrens, Chef des Marketing-Büros A&B One wurden viele Fragen aus dem Publikum angesprochen und auch von den Podiumsteilnehmern weitgehend beantwortet.
Ob das Wirtschaftsministerium nicht die Möglichkeit sehe, Druck auf den Investor auszuüben, damit ein saarländischer Hersteller von Windkraftanlagen berücksichtigt werde, war eine der Fragen. Nein, so Astrid Klug, hier dürfe der freie Wettbewerb der Anbieter nicht beeinträchtigt werden. Viele Fragen beschäftigten sich mit dem Eingriff in die Natur durch die dauerhafte Versiegelung von Waldflächen. Hier erklärte Rudolf Krumm, dass pro Anlage etwa ein halber Hektar Fläche gerodet werden müsse. Bei der Beantragung sei das Unternehmen verpflichtet, einen landschaftspflegerischen Begleitplan mit einzureichen, der auf Lebacher Bann entsprechende Ausgleichsflächen vorsehen müsse.
Auf entsprechende Fragen erklärte auch Bürgermeister Klauspeter Brill, dass man derzeit mit einer Lebacher Bank und anderen Organisationen in Gesprächen stehe, um beispielsweise durch die Bildung einer Genossenschaft die Lebacher Bürger angemessen an diesen Projekten beteiligen zu können.
Ob denn die Windräder erdbebensicher seien, erkundigte sich ein besorgter Bürger angesichts der kürzlich aufgetretenen bergbaubedingten Erschütterung. Hier konnte Rudolf Krumm Entwarnung geben. Erschütterungen seien beispielsweise im deutschen Rheingraben keine Seltenheit, und durch die Auswahl entsprechender Masten, besondere Untersuchungen des Untergrundes sowie ein verstärktes Fundament sei hier nicht mit Problemen zu rechnen.