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Bunt statt Braun

Gegendemo setzte ein deutliches Zeichen

Angefangen hatte alles mit der Planung eines „Abendspazierganges“. Den hatte die saarlandweit agierende „SAGESA“ (Saarländer gegen Salafisten) für den vergangenen Montag angemeldet. Er sollte von der Fußgängerzone bis hin zur Landesaufnahmestelle für Vertriebene und Flüchtlinge führen. Weil diese Gruppierung entgegen ihrem Namen deutlich ausländerfeindliche Tendenzen verlautbart, konnten Polizei und Stadt Lebach einen Marsch dorthin nicht erlauben. Gleichwohl gaben sich die Veranstalter zufrieden mit einer „Runde um den Block“, also einem Marsch von der Fußgängerzone über die Markt- und Mottener Straße, am Hallenbad vorbei wieder zum Ausgangspunkt. 56 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gaben dabei mit Plakaten und Spruchbändern ihre Sicht der Dinge zum Besten.

Wo rechtsextreme Kundgebungen stattfinden, fehlt selten der Gegenpart, die Antifa-Bewegung. Entgegen den friedlichen SAGESA-Anhängern waren 37 überwiegend junge Antifaschisten deutlich auf Krawall gebürstet; die Polizei musste einschreiten, um Übergriffe zu verhindern. Wegen des Verstoßes gegen das Vermummungsverbot mussten vier Mitglieder dieser Gruppierung von der Polizei vorübergehend in Gewahrsam genommen werden, um sie erkennungsdienstlich behandeln zu können. Die Antifa-Aktivisten quittierten das vor der Inspektion mit polizeifeindlichen Parolen und stellenweise überaus provokantem Verhalten gegenüber den Polizeibeamten, die jedoch Ruhe bewahrten und allein schon aufgrund ihrer Übermacht die Situation jederzeit unter Kontrolle behielten.

Sehr viel friedlicher ging es gleichzeitig auf dem Bitscher Platz zu. Das Stadtratsmitglied Esther Braun hatte eine Gegendemonstration mit dem Slogan „Lebach ist Bunt statt Braun - gemeinsam für Willkommenskultur“ angemeldet. Ihrem Aufruf schlossen sich schon zum Ende der vergangenen Woche der Landkreis Saarlouis sowie die Stadt Lebach an.

Mehr als 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren diesem Aufruf gefolgt, um ihrerseits ein deutliches Zeichen zu setzen für Menschlichkeit und Toleranz.  Auf einer eigens aufgebauten Bühne spielte die junge Band „Blingpoint“ Lieder von Frieden und Toleranz. Neben der Veranstalterin sprachen sich auch Bürgermeister Brill, Pfarrerin Sattler und Pastor Schäfer für Menschlichkeit und Toleranz aus, Peter Meiser trug ein eigens für diesen Anlass kreiertes Gedicht vor. Im Anschluss knüpften die Teilnehmer mit bunten Bändern ein symbolisches Band.

 

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