Einen interessanten Nachmittag hatten am 3. November die Mitglieder des Lebacher Stadtrates sowie die Ortsvorsteher der Stadt. Sie informierten sich vor Ort über die Gegebenheiten, Probleme und die Arbeit der Landesaufnahmestelle für Vertriebene und Flüchtlinge (LAS). Zwar ist die Stadt Lebach und damit auch die Ortspolitik nicht unmittelbar zuständig für Betrieb und Ablauf in der der LAS, doch war es den Stadtverordneten wichtig, sich selbst ein Bild zu machen von der Situation vor Ort und mit den Verantwortlichen zu reden.
Dr. Christof Hoffmann, Direktor des saarländischen Landesverwaltungsamtes und damit auch oberster Chef der LAS, hat schon vor einigen Wochen dienstliches Quartier dort bezogen, um die Arbeit des saarländischen Innenministers in dessen Sinne fortzuführen. Er gab zunächst einen groben Überblick über die derzeitige Situation. Der größte Andrang, der sich noch vor Wochen der 4.000er Grenze annäherte, sei mittlerweile abgebaut, nicht zuletzt durch die sehr viel zügigere Registrierung der Flüchtlinge. Derzeit sei man in der Lage, täglich bis zu 500 Flüchtlinge zu registrieren. Noch vor einigen Monaten lag die Kapazität bei 80. Dadurch sei der Stau schnell abgearbeitet worden, so dass derzeit zwischen 2.200 und 2.300 Flüchtlinge in Lebach auf ihre Weiterverteilung warteten. Die Zahl der täglich ankommenden Flüchtlinge, so Dr. Hoffmann weiter, variiere sehr stark, von einer Handvoll bis hin zu 300. Mittlerweile sei man infrastrukturell so aufgestellt, dass man auch solche Spitzen gut abfedern könne.
Die die derzeitige hygienische und gesundheitliche Situation denn sei, wurde er gefragt. Hierzu erläuterte er, dass sich alle registrierten Flüchtlinge einer Eingangsuntersuchung unterziehen müssten. Bislang seien dabei keine besonderen Auffälligkeiten zu verzeichnen gewesen. Medienberichte über Krätze oder gar Lungentuberkolose seien so nicht richtig, einzelne Fälle vernachlässigbar.
Was er über die Kriminalitätsrate in der LAS sagen könne, war eine andere Frage. Hierzu führte er aus, dass sich bislang außer einigen wenigen Rangeleien und kleineren internen Übergriffen keine größeren Dinge zugetragen hätten. Gerüchte über eine Vergewaltigung seien definitiv falsch. Beamte der Polizeiinspektion Lebach seien permanent vor Ort, was auch entsprechende Wirkung zeige.
In Bezug auf die Fertigstellung der geplanten Außenstelle in Dudweiler-Hirschbach mutmaßte er, dass schon kurz nach Jahresbeginn ein Teil der Flüchtlinge dorthin ausgelagert werden könne. Im Anschluss an das Gespräch fand eine Führung durch die Landesaufnahmestelle statt.
In Bezug auf die Fertigstellung der geplanten Außenstelle in Dudweiler-Hirschbach mutmaßte er, dass schon kurz nach Jahresbeginn ein Teil der Flüchtlinge dorthin ausgelagert werden könne. Im Anschluss an das Gespräch fand eine Führung durch die Landesaufnahmestelle statt.