Die Meldungen im Rundfunk, der Saarbrücker Zeitung und der Bild-Zeitung trafen am 12. November überraschend im Lebacher Rathaus ein: Innenministerium plant weitere Dependance der Landesaufnahmestelle für Vertriebene und Flüchtlinge (LAS) auf dem Gelände der Ruhrkohle AG (RAG) in Falscheid! Der saarländische Rundfunk war es wohl, der diese Meldung saarlandweit verbreitete. Demnach stünden die in gutem Zustand befindlichen RAG-Gebäude seit 2012 leer und könnten mit nur geringem Aufwand saniert werden, um frühestens Mitte des nächsten Jahres eine Unterbringung von Flüchtlingen dort zu ermöglichen.
Bürgermeister Klauspeter Brill wurde von diesen Meldungen ebenso überrascht wie die Falscheider Anwohner. Verständlich, dass seit dem Morgen die Telefone nicht nur im Rathaus, sondern auch beim Falscheider Ortsvorsteher Andreas Löw nicht mehr still standen. Löw nutzte denn auch noch am gleichen Abend die Möglichkeit, Bürgermeister Brill im Rahmen der planmäßig stattfindenden Sitzung des Stadtrates um Auskunft über Wahrheitsgehalt und Substanz dieser Meldungen zu bitten.
Natürlich hatte man im Rathaus den Tag genutzt, sich selbst umfassend hierüber informieren zu lassen. Das Innenministerium, mit dem man sich ins Benehmen setzte, teilte dazu Folgendes mit:
• Einige Tage zuvor habe tatsächlich ein informeller Termin vor Ort mit dem Innenminister, Vertretern seines Ministeriums sowie Vertretern der RAG stattgefunden, um sich einen ersten Überblick über die Möglichkeiten des Geländes und der Gebäudlichkeiten zu verschaffen.
• Die Anlage Nordschacht sei ins Gespräch gekommen durch die Kontakte zwischen dem Ministerium und der RAG bezüglich der Herrichtung der RAG-Gebäude am Standort Sulzbach-Hirschbach.
• Es sei ein rein informelles Treffen gewesen, um zu beurteilen, inwieweit die Örtlichkeit überhaupt geeignet sein könnte für die Unterbringung von Flüchtlingen, insbesondere vor dem Hintergrund, dass dort noch Wasserhaltung und Wartungsarbeiten betrieben werden, welche durchaus eine gewisse Sicherheitsrelevanz haben.
Der Stadt Lebach wurde zugesichert, dass sie frühzeitig in den Prozess einbezogen werde, falls dieser Standort noch umfassender überprüft werde. Zwischenzeitlich hat Bürgermeister Klauspeter Brill das Thema persönlich mit Innenminister Klaus Bouillon besprechen können und dabei verdeutlicht, dass die Stadt Lebach durch die LAS schon jetzt über Gebühr belastet ist und eine weitere Dependance auf Lebacher Bann äußerst kritisch gesehen wird.