Das Internet ist seit seiner massenhaften Verbreitung ein Medium geworden, ohne das fast nichts mehr geht. In vielen unserer privaten und erst Recht in den beruflichen Abläufen ist es nicht mehr verzichtbar - das Internet ist schlicht ein Muss! Fast 40 Millionen Deutsche, das sind mehr als 60 Prozent, verfügen mittlerweile zuhause über einen Internet-Anschluss.
Nur welchen? Das zu beleuchten, hatte sich der Wirtschaftsförderungsverband untere Saar (wfus) gemeinsam mit der Stadt Lebach am vergangenen Montag zur Aufgabe gemacht. Vor mehr als 60 interessierten Zuhörern referierten Fachleute aus der Praxis über die Verbindungsstrukturen im Kreis und speziell in Lebach. “Breitband” hieß das Thema und bezeichnet die Verbindungsart, die ausreichend schnelles Internet ermöglicht. Jürgen Pohl, Geschäftsführer des wfus und der Lebacher Bürgermeister Arno Schmidt stellten in ihren Ansprachen klar, wie wichtig schnelles Internet für Alle ist.
Dr. Martin Fornefeld von der KONEXT GmbH in Jena stellte die grundsätzliche Haltung der Netzbetreiber, insbesondere der Deutschen Telekom AG sowie der Kabel Deutschland AG dar. Sein Fazit: Gerade in dünn besiedelten ländlichen Gegenden mit vergleichsweise wenigen Abonnenten rechne sich für die großen Anbieter die teure Verlegung von Breitband- oder gar Glasfaserkabeln überhaupt nicht.
Konkreter wurde David Zimmer, der Geschäftsführer der Saarlouiser Firma INEXIO ist. Bezogen auf Lebach führte er aus, dass insbesondere die Stadtteile Falscheid und Aschbach ein sehr langsames Netz hätten, das multimediale Anwendungen unmöglich mache. Seine Firma ist darauf spezialisiert, gerade in ländlichen Gegenden für vergleichsweise wenige Einheiten adäquate Lösungsmöglichkeiten anzubieten.
Der dritte Referent des Abends berichtete dann aus der täglichen Praxis. Denn Michael Dietz ist Leiter der Stabsstelle Wirtschaftsförderung des Landkreises Birkenfeld, der stellenweise noch dünner besiedelt ist als der Landkreis Saarlouis. Was er gewissermaßen aus dem Nähkästchen plauderte, ließ die Zuhörer teilweise ungläubig mit den Köpfen schütteln. Allein schon an einer umfassenden Bestandsaufnahme bestehender Leitungen, Leerrohre und Netzbetreiber könne man schier verzweifeln, so Dietz.
Eines war nach den Vorträgen und den Redebeiträgen aus dem Plenum klar: Es ist dringender Handlungsbedarf aller Beteiligter geboten, um durch einen vernünftigen Breitbandausbau die Zukunft des ländlichen Raumes zu sichern.