Liebe Mitbürgerinnen,
liebe Mitbürger,
der Wahlmarathon im zurückliegenden Jahr verlangte von den Bürgern Geduld und Verständnis. Dies ging allerdings nicht ohne Murren ab. Wir sollten uns aber immer vor Augen halten, dass freie Wahlen Kernbestandteil unserer Demokratie sind. Sie ermöglichen es, dass jeder die Gruppierung wählen kann, die er für am besten hält.
Demokratie verlangt aber auch, dass jeder das Ergebnis einer demokratisch durchgeführten Wahl akzeptiert, auch wenn es ihm nicht schmeckt. Die daraus resultierenden Schwierigkeiten, zum Beispiel eine regierungsfähige Mehrheit zu bilden, sind Bestandteil unserer demokratischen Struktur. Völlig falsch wäre es, zu resignieren. Politikverdrossenheit ist die ungeeignetste Form, etwas zu ändern. Nur interessierte aktive Teilnahme an dem politischen Geschehen und am Leben in unserer Stadt ist für die Weiterentwicklung der demokratischen Grundstrukturen förderlich. Der schlimmste Feind der Demokratie ist die Gleichgültigkeit, insbesondere gegenüber denen, die die Demokratie abschaffen und andere Vorstellungen in unserer Gesellschaft durchdrücken wollen.
Unabdingbar für eine konfliktarme Gesellschaft ist ein fairer Umgang miteinander. Faires Verhalten gegenüber den Bedürftigen und Benachteiligten in unserer Gesellschaft, aber auch gegenüber anderen, besser gestellten Menschen tut not. Nicht alle Manager sind Verbrecher, und nicht alle, die sich für bedürftig halten, sind es wirklich. Es darf keine pauschale Vorverurteilung gegenüber dem einzelnen Bürger, Berufsgruppen, Altersgruppen oder anderen Gruppierungen geben. Polarisierung bedeutet festgefahrene Unversöhnlichkeit. Nur mit einer unvoreingenommenen, aber trotzdem kritischen Betrachtungsweise ist eine faire Auseinandersetzung möglich.
Ein politisches Amt oder Mandat ist verbunden mit Verantwortung. Für die Stadt Lebach bedeutet dies, dass wir mit den begrenzten Mitteln unsere Stadt weiter entwickeln wollen, aber auch unsere Vermögenswerte und Infrastruktur erhalten und verbessern müssen. Wir alle sollten deshalb etwas bescheidenere Vorstellungen haben, insbesondere was der Staat bzw. die Kommune leisten soll. Das Anspruchsdenken muss herab geschraubt werden, die Eigenverantwortung und Einbringung in die Gesellschaft wieder mehr Platz greifen. Jammern auf hohem Niveau nützt niemandem, mehr Optimismus bringt uns weiter.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen ein ruhiges, besinnliches und frohes Weihnachtsfest.
Möge das Neue Jahr 2010 für Sie und für uns alle ein gutes Jahr werden. Dazu wünsche ich Glück, Gesundheit und persönliches Wohlergehen.
Ihr Beigeordneter
Dieter Heim