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Schloss La Motte

Das barocke Schloss La Motte löste die frühere Burg Motten ab, die seit etwa 1300 Stammsitz des Geschlechtes war. Das Schloss behält deren Bezeichnung als Eigenname bei. Erbaut wurde es in den Jahren 1707 bis 1711 unter Johann Wilhelm Ludwig Freiherr von Hagen (*1673 +1750), wobei dessen Bruder Johann Hugo von Hagen, Domherr zu Eichstätt, die eigentliche Bauleitung hatte. Wie alte Ansichten auf Gemälden und vor allem Katasterpläne und Archivalien zeigen, handelte es sich bei dem Schlosskomplex um eine zweiteilige Anlage mit dem eigentlichen Schloss auf rechteckigem Grundriss mit verkürzten, pavillonartigen Flügeln einerseits und den Wirtschaftsgebäuden in echter Dreiflügeligkeit, die einen Vorhof bilden, andererseits. Von letzteren steht heute noch der zentrale Torbau. Zur Gestaltung des Schlossgeländes trugen künstliche Wassergräben, Wälle und Gartenterrassen bei. Das Schlossgebäude besaß eine dreigeschossige, wohlgegliederte Fassade, dazu Dächer mit Dachgauben. Es soll 34 Herrschaftszimmer, einen Rittersaal, Unterkünfte der Dienerschaft, sowie große Stallungen (für etwa 50 Pferde, 100 Rinder und 400 bis 500 Schafe) in den Wirtschaftsgebäuden und eine Mühle mit zwei Mahlgängen besessen haben. Etwa gleichzeitig mit der Französischen Revolution erlosch auch die Linie von Hagen zur Motten mit dem Tod des Reichshofratspräsidenten Johann Hugo von Hagen im Jahre 1791 im Mannesstamm. Um das Erbe entstand ein Streit zwischen den hinterbliebenen Schwestern Johann Hugos und dem lothringischen Zweig, der seine Ansprüche geltend machte. Die lothringische Linie derer von Hagen, de la Haye, übernahm letztendlich nach langen Auseinandersetzungen vor Gericht, 1806 große Teile des Besitzes, darunter auch das Schloss Motten. Nachdem auch diese Linie im Mannesstamm erloschen war, stand das Hofgut 1822 zum Verkauf, 1846 schließlich zur öffentlichen Versteigerung frei. Von den Besitzern in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ließ der Bankier Abraham Mayer bis zum Jahre 1882 den größten Teil des Schlosses abreißen. Der übrig gebliebene Torbau dient heute als Wohnhaus.