Hochwasser und Starkregen sind Naturereignisse, die nicht verhindert werden, auf die sich Länder, Kommunen und Einwohner aber zumindest vorbereiten können. Wenn innerhalb kurzer Zeit außergewöhnlich hohe Niederschläge auftreten, können sich auf oberirdischen Abflusswegen Sturzfluten bilden. Im besiedelten Raum entstehen Überflutungsgefährdungen hauptsächlich durch Hochwasser und Ausuferungen im Fließgewässer selbst, durch Überflutung infolge Kanalüberstaus und durch Sturzfluten im Gelände unabhängig von den Gewässern. Die Bilder der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal 2021 sind vielen noch in Erinnerung und auch in Lebach führte Dauerregen zuletzt am 4. Januar 2022 zu Hochwasser der Theel – wenn auch mit glimpflichem Ausgang.
Mithilfe abgestimmter Maßnahmen soll auch künftig Schlimmeres verhindert werden. Deshalb hat die Stadt Lebach beschlossen, ein Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzept zu erstellen. Starkregenvorsorgekonzepte sind Bestandteil des kommunalen Starkregenrisikomanagements und beinhalten unter anderem die Erstellung von Starkregengefahren- und Risikokarten. Die Karten vermitteln Kenntnis über die Abflusswege des Wassers bei einem extremen Starkregenereignis. Sie nutzen damit Kommunen und Bürgern gleichermaßen: Kommunen können mit den Informationen und Erkenntnissen aus diesem Karten Vorsorge betreiben und zur Risikominimierung beitragen, Bürger werden in die Lage versetzt, die eigene Betroffenheit aus den Starkregengefahrenkarten zu erkennen und haben damit die Möglichkeit der Eigenvorsorge.
Anhand von Starkregengefahrenkarten können sich Kommunen und Bürger auf Starkregenereignisse vorbereiten, indem sie Abflusswege erkennen, freihalten und zur gefahrlosen Ableitung neu schaffen.
Mit der Erstellung eines Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzepts wurde seitens der Stadt Lebach das Ingenieurbüro Paulus & Partner aus Wadern beauftragt. Zur Vorstellung des Gesamtkonzeptes und der weiteren Schritte findet am Dienstag, 17. Mai, 18 Uhrin der Lebacher Stadthalle eine Informationsveranstaltung statt, zu der neben den Vertretern der Stadtteile und der Feuerwehren insbesondere auch interessierte Bürgerinnen und Bürger eingeladen sind. Bei der Veranstaltung werden Christof Kinsinger vom „HPI“, dem Internationalen Betreuungszentrum für Hochwasserpartnerschaften sowie Vertreter des Ingenieurbüros über die Hintergründe und die nächsten Schritte des Gesamtkonzeptes informieren.
Bis zum Spätsommer sollen dann in den einzelnen Stadtteilen Bürgerworkshops folgen. Die Termine werden rechtzeitig veröffentlicht, so dass Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit haben, sich aktiv an dem Gesamtprozess zu beteiligen.
Bürgermeister Klauspeter Brill ruft die Bürgerinnen und Bürger zur aktiven Beteiligung auf: „Hochwasser und Starkregenereignisse zu managen und angemessen darauf zu reagieren, ist keine leichte Aufgabe. Uns als Kommune fällt dabei ein Schlüsselrolle zu. Beim jüngsten Hochwasser Anfang Januar waren all unsere Hilfsdienste, der Bauhof und die Verwaltung in Alarmbereitschaft bzw. im Einsatz. Weil alle Abläufe gut aufeinander abgestimmt waren, konnten in kürzester Zeit Gegenmaßnahmen ergriffen und somit Schlimmeres verhindert werden. Ob kurzfristig oder bei dem nun langfristig angelegten Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzept - die Unterstützung und Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger ist entscheidend. Schließlich wissen die Menschen vor Ort am besten, wo „kritische“ Stellen sind, die Maßnahmen erforderlich machen. Ich lade Sie daher herzlich zur Auftaktveranstaltung ein. Informieren Sie sich und beteiligen Sie sich in einem nächsten Schritt aktiv an der Erstellung des Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzeptes für Lebach mit seinen elf Stadtteilen.“